Inhalt

Projektarten

Wir stellen Ihnen hier die verschiedenen Projektarten ausführlich und mit Beispielen aus der Praxis vor. Erfahren Sie beispielsweise mehr darüber, welche Angebote Ihnen als Lehrerin bzw. Lehrer im Rahmen der ökonomischen Fort- und Weiterbildung zur Verfügung stehen oder lernen Sie die verschiedenen Unternehmensplanspiele kennen.

Ökonomische Bildung ist ein unverzichtbarer Teil der Allgemeinbildung und gehört zum Bildungsauftrag der allgemeinbildenden Schulen (Kultusministerkonferenz 2008). Seither sind die ökonomische Bildung und Gründerlehre (Entrepreneurship Education) zwar verstärkt in schulische Lehr- und Lernprozesse einbezogen. Intensität und Akzente sind aber in den 16 Bundesländern unterschiedlich ausgeprägt und unterscheiden sich zudem je nach Schulart und Fächerkonzeption. Da es eine bundesweite systematische Ausbildung von Lehrkräften im Bereich der ökonomischen Bildung nicht gibt, sind Qualifizierungs-, Fort- und Weiterbildungsangebote umso wichtiger.

Qualifizierungs-, Fort- und Weiterbildungsangebote im Bereich der ökonomischen Bildung

Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir: Wer kennt dieses Sprichwort nicht. Es enthält zwei wichtige Erkenntnisse. Erstens: Schule soll auf das „eigentliche“ Leben außerhalb der Schule vorbereiten. Zweitens: Schule gehört nicht zu diesem „eigentlichen“ Leben. Diese Kluft können u.a. Praxiskontakte schließen, vor allem dann, wenn es in Schulen um die Themen „Selbstständigkeit“ und „Unternehmertum“ geht. Sie können zum Einstieg in ein Thema, zur Vertiefung oder zur Sicherung von Lerninhalten genutzt werden.

Es gibt vier klassische Wege, um Schülerinnen und Schülern Praxiskontakte zu verschaffen:

  • Betriebsbesichtigung,
  • Betriebserkundung,
  • Betriebspraktikum bzw. Unternehmerpraktikum,
  • Expertengespräch.

Kontakt zu Unternehmen erhalten Sie zum Beispiel über örtliche Industrie- und Handelskammern (www.ihk.de) oder Handwerkskammern (www.handwerkskammer.de).

Weitere Angebote

Mittlerweile wird an nahezu jeder Schule und in den verschiedensten Fachbereichen Projektarbeit praktiziert. Das geschieht auf unterschiedliche Art und Weise: im Rahmen von Projektwochen, in Form von außerunterrichtlichen Arbeitsgemeinschaften oder als Teil des regulären Unterrichts. Für Projektarbeiten der ökonomischen Bildung oder der Entrepreneurship Education (Gründerlehre) gibt es dabei viele denkbare Projektthemen: z.B. die Erkundung, Beschreibung und Bewertung eines bekannten Unternehmens, die Entwicklung einer eigenen Geschäftsidee, aber auch die Entwicklung einer technischen Neuerung einschließlich Prototyp oder Umsetzung von Nachhaltigkeitsgedanken sowie die Gründung und Führung einer Schülerfirma.

Anbieter von Projektarbeiten

Schülerfirmen (oder Schülerunternehmen oder Juniorfirmen) sind keine realen Wirtschaftsunternehmen, die tatsächlich den Gesetzen des Marktes ausgeliefert sind. Es handelt sich vielmehr um Übungsunternehmen im Rahmen von Schulprojekten. Es gibt kein einheitliches Konzept für derartige Schülerfirmen. Allen praktizierten Ansätzen gemeinsam ist aber, dass Schülerinnen und Schüler Produkte planen, produzieren und verkaufen und/oder Dienstleistungen anbieten. Sie orientieren sich zwar an Unternehmensformen wie z.B. der GmbH oder der Aktiengesellschaft. Allerdings geht es nur um geringe Kapitalsummen, Umsätze und Gewinne.

Die Schule bietet für alle Aktivitäten einen rechtlichen (auch steuerrechtlichen) Schutzraum, wenn sie das Projekt als Schulveranstaltung anerkennt. Das Unternehmensumfeld ist zumeist die Schule, aus der auch Kunden oder Zulieferer stammen. Es gibt allerdings auch Unternehmen, die auf den realen Markt ausgerichtet sind. In jedem Fall sind unternehmerische Risiken – wenn auch eingeschränkt – tatsächlich vorhanden (anders als z.B. bei Wirtschaftsplanspielen). Denn wer nicht richtig kalkuliert oder Waren und Dienstleistungen anbietet, die der Kunde nicht abnimmt, macht Verluste oder sogar „Pleite“.

Eine Reihe von Inititiativen bietet Anleitung und Betreuung von Schülerfirmen an.

Bei einem Unternehmerpraktikum im Rahmen der ökonomischen Bildung oder Gründerlehre (Entrepreneurship Education) sollen Schülerinnen und Schüler den Arbeitsalltag einer Unternehmerin oder eines Unternehmers sowie deren Aufgabenstellungen und Pflichten hautnah erleben. Das Praktikum kann – je nach verfügbarer Zeit oder Engagement – einen Tag oder auch mehrere Tage dauern.

Beim Projekt „Schüler im Chefsessel“ des Verbandes DIE JUNGEN UNTERNEHMER von DIE FAMILIENUNTERNEHMER e.V. haben Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, einen Tag lang den Arbeitstag einer Unternehmerin bzw. eines Unternehmers in ihrer Region „live“ mitzuerleben. Sie lernen das Unternehmen und die dort Beschäftigten kennen und sind bei allen Besprechungen und Terminen im Tagesablauf dabei. Aus den gesammelten Eindrücken und Informationen des Praxistages verfassen die Schülerinnen und Schüler im Anschluss einen Aufsatz, der durch eine Jury – bestehend aus Unternehmern, Lehrern und Journalisten – bewertet wird.

Unternehmensplanspiele sind Abbilder der Realität. In vielen Unternehmensplanspielen gründen und leiten Schülerinnen und Schüler ein eigenes Unternehmen, in anderen führen sie komplexe Wirtschafts- und Staatssysteme. Unternehmensplanspiele simulieren die Arbeits- und Entscheidungsabläufe in konkreten Unternehmen auf einem konkreten Markt. Dabei geht es vor allem um Situationen, die sich dem schnellen Verstehen, Erfahren oder Einschätzen entziehen, weil sie z.B. intransparent oder zu komplex sind.

Unternehmensplanspiele können in aller Regel während des Unterrichts durchgeführt werden (während die meisten Schülerfirmen außerhalb des Fachunterrichts in Arbeitsgemeinschaften stattfinden). Vielfach sind Planspiele (als Methode) in Lehrplänen bereits vorgesehen.

Eine Reihe von Projekten bietet Anleitung und Betreuung von Unternehmensplanspielen an.

Authentische und überzeugende Referentinnen und Referenten können im Rahmen der ökonomischen Bildung oder Gründerlehre (Entrepreneurship Education) beispielsweise Mitarbeiter der örtlichen Industrie- und Handelskammern (www.ihk.de), Handwerkskammern (www.handwerkskammer.de) oder auch Kreditberaterinnen und -berater von Banken oder Sparkassen sein. In erster Linie kommen aber „echte“ Unternehmerinnen und Unternehmer in Frage, die im Unterricht über ihre Aufgaben und ihren unternehmerischen Alltag berichten.

Botschafterinnen und Botschafter für Unternehmensgründungen

Es gibt eine Vielzahl von Schülerwettbewerben. Wer den richtigen Wettbewerb für seine Schule und Schülerinnen und Schüler finden will, kann sich dabei an einer Merkmalliste orientieren, mit der sich die Qualität von Wettbewerben prüfen lässt. Diese Liste wurde von der Arbeitsgemeinschaft bundesweiter Schülerwettbewerbe erarbeitet. Hier können Sie die Liste (PDF, nicht barrierefrei) herunterladen.

Wettbewerbe im Überblick

Wirtschaftstage können im Rahmen der ökonomischen Bildung oder Gründerlehre (Entrepreneurship Education) auf zweierlei Weise genutzt werden. Schülerinnen und Schüler können als interessiertes Publikum daran teilnehmen. Sie können sich aber auch auf eigenen Schülerwirtschaftstagen als Betreiber von Schülerfirmen einander vorstellen, mit anderen Schülerfirmen ins Gespräch kommen und Kontakte zu „echten“ Unternehmerinnen und Unternehmern anbahnen.

Hier finden Sie die Angebote im Überblick.

Workshops können auch in der ökonomischen Bildung oder Gründerlehre (Entrepreneurship Education) eingesetzt werden. Je nach Veranstalter werden sie vor Ort in den interessierten Schulen oder aber auch extern abgehalten.

Die Workshops dauern – je nach Konzept – zwischen wenigen Unterrichtsstunden und mehreren Tagen (für Gründungswerkstätten). Das Workshop-Angebot und der Einsatz der Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeiter sind für die Schulen in der Regel kostenlos.

In den Workshops der ökonomischen Bildung oder Gründerlehre geht es für die Schülerinnen und Schüler vor allem darum,

  • die wichtigsten Inhalte eines Businessplans zu erarbeiten,
  • eigene Geschäftsideen zu entwickeln,
  • diese Geschäftsideen zu präsentieren.

Workshop-Angebote