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„Dass wir dann auch noch gewonnen haben, war die Kirsche auf der Torte.“

Das Team „Die Pfeffersäcke“ vom Heisenberg Gymnasium in Hamburg hat das diesjährige Bankenplanspiel des Bundesverbandes deutscher Banken gewonnen. Im Interview berichten Mariana Lasch Patricio (17), Vibha Hosangadi (17), Darijus Tatulinski (16), Erik von Borstel (16), Eric Fiedler (15) und Julian Malitius (16) über ihre Teilnahme und ihre Erfahrungen beim Finale in Berlin.

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© SCHULBANKER

Mit dem Planspiel SCHULBANKER möchte der Bankenverband deutscher Banken Jugendlichen wirtschaftliche Zusammenhänge näherbringen. Jedes Jahr nach den Herbstferien startet der Wettbewerb über sechs Spielrunden, die besten 20 Teams werden zum Finale nach Berlin eingeladen. Im Wettbewerb führen Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 9 bis 13 ihre eigene Planspielbank. Als SCHULBANKER müssen sie Managemententscheidungen treffen, die Marktentwicklung beobachten und die Planspielkonjunktur in ihre Diskussion einbeziehen. Im Wettbewerb mit anderen Schülerteams lernen sie mehr über die Funktion von Banken und ihre Rolle in der Wirtschaft.


Ihr habt drei Monate lang sehr erfolgreich Eure eigene virtuelle Bank geleitet. Hattet Ihr schon Vorkenntnisse in der Finanzwelt?

Natürlich kannten wir die Finanzwelt schon ein bisschen aus unserem Alltag. Jeder von uns hatte schon einmal mit Banken zu tun, vor allem Erik, dessen Mutter in einer Bank arbeitet. Aber auch im Wirtschaftsunterricht kamen immer wieder Elemente aus der Finanzwelt vor, aber keiner von uns wusste, wie komplex dieser Bereich sein kann. Aber zwei von uns hatten im Jahr zuvor schon an SCHULBANKER teilgenommen, das war sicher kein Nachteil.

Wie habt Ihr Euch in das Thema eingearbeitet?

Wir hatten zu Beginn große Probleme, die komplexen Zusammenhänge zu verstehen, wurden aber von unserem Lehrer Herrn Malitius sehr gut beraten und unterstützt. Dann haben wir uns erst einmal damit beschäftigt, das Spiel an sich zu verstehen, um es im Anschluss mit unserer individuellen Taktik zu kombinieren. Die SCHULBANKER-Homepage war sehr hilfreich. Aber es war wirklich gut, einen Lehrer zu haben, der uns alle Fragen beantworten und gut erklären konnte. Mit zunehmender Spieldauer haben wir immer mehr durchschaut und fühlten uns dann spätestens im Finale in Berlin so fit in dem Spiel, dass wir selbständig wussten, was wir dort zu tun hatten und wie wir auf alle Herausforderungen zu reagieren haben.

Wie habt Ihr als Team zusammengefunden? Kanntet ihr Euch schon vorher? Ihr seid zwei Mädchen und vier Jungen unterschiedlichen Alters.

Wir kannten uns nur in Gruppen. Natürlich sind wir uns oft auf dem Schulhof begegnet, da wir aber aus unterschiedlichen Jahrgängen kommen, kannten sich die Jungs alle schon vorher vom Sport und aus der Klasse. Julian hatte die Idee, zusammen mit Erik, Darijus und Eric eine Bank zu gründen. Die beiden Mädchen gehen in die gleiche Klasse und hatten Schulbanker im Wirtschaftsunterricht gespielt, aber aufgrund eines Formfehlers die Anmeldung verpasst. Da noch zwei Plätze bei den Pfeffersäcken frei waren, wurden sie aufgenommen. So richtig kennengelernt haben wir uns erst beim Finale in Berlin, wo wir uns total gut ergänzt haben.

Wie seid Ihr Eure Planspielbank angegangen – mit fester Verteilung von Kompetenzen oder machen alle alles?

Erstmal im Chaos. Wir haben für jedes Geschäftsjahr unsere Entscheidungen als Gruppe im Plenum getroffen, uns gegenseitig ergänzt. Danach haben wir die Entscheidungen aufgeschrieben. Grundsätzlich hatten wir alle Anteil an der Entscheidungsfindung.

Welche Aspekte des Planspiels haben Euch besonders Spaß gemacht? Hatten einige z. B. ein Faible für Management und Marketing, andere eher für Kredite und die Auswahl der Aktienpakete?

Diese Frage können wir nur individuell beantworten, da jeder andere Aspekte und Interessen vertritt und jeder andere Dinge gut fand. Im Großen und Ganzen war es aber vor allem das ganze Berlin-Wochenende mit dem Team, das für alle ein großes Vergnügen und das Highlight war. Dass wir dann auch noch gewonnen haben, war die Kirsche auf der Torte.

In der virtuellen Welt gab es nichts, was uns keinen Spaß gemacht hat, aber auch nichts, was wir im Vergleich zu den anderen Aspekten herausragend fanden. Uns hat alles viel Vergnügen bereitet und wir waren sehr dankbar, bei so einem Ereignis teilnehmen zu dürfen. Wir wollen aber auch hervorheben, wie gut alles organisiert wurde und wie viel Mühe sich der Bankenverband gegeben hat, uns ein großartiges Wochenende zu bieten.

Was war am Finale besonders?

Das Finale hat uns sehr viel Spaß gemacht, weil wir viele nette Menschen kennengelernt haben, wir in schicken Büros spielen durften und das Gefühl hatten, richtig in die Arbeitswelt eintauchen zu können. Der Wettbewerb war spannend und wir hatten das Gefühl, etwas ganz Besonderes erreicht zu haben. Außerdem waren wir in Berlin super untergebracht und im Team hatten wir einfach richtig viel Spaß zusammen.

Was habt Ihr aus dem Spiel gelernt bzw. was nehmt Ihr aus dieser Erfahrung mit?

Durch das Spiel selbst haben wir alle gelernt, besser mit Geld umzugehen. Aber auch mit dem Druck, der auf einem lastet, wenn man seine Entscheidungen selbstständig, gegen die Uhr und gegen andere Teams treffen muss. Erst im Laufe der Zeit haben wir gemerkt, wie wichtig eine koordinierte Teamleistung ist, die uns allen weitergeholfen hat, auch für unsere Zukunft.

Außerdem haben wir spannende Einblicke in den Büroalltag und in ein großes Unternehmen bekommen, da jedes Team ein eigenes, großes Büro zur Verfügung hatte. Das hat die Atmosphäre noch einmal stark geprägt. Wir können jetzt etwas mit Bilanzen anfangen, verstehen die Abläufe in einer Bank und wie der Zinsmarkt funktioniert. Vor allem aber haben wir gelernt, wie viel man in einem gut funktionierenden Team erreichen kann.

Hat das Spiel Euch so neugierig gemacht, dass Ihr später vielleicht in der Finanzbranche arbeiten würdet?

Auch diese Frage ist eine sehr individuelle Frage. Da es uns allen viel Spaß gemacht hat und wir alle sehr positiv von der Arbeit in der Finanzbranche überrascht waren, ist es auf jeden Fall eine Option, die wir alle im Hinterkopf behalten werden. Wer weiß, vielleicht zieht es den einen oder die andere von uns später in diese Branche. Ausgeschlossen ist es jedenfalls nicht.

Weitere Informationen:

www.schulbanker.de

Stand: November 2024