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Lehrerforum Berlin, 7. bis 8. Dezember 2012

Eichensaal, Empore, Aula: Da, wo sich sonst im Bundeswirtschaftsministerium die Großen aus der Welt der Ökonomie die Klinken in die Hand geben, waren am 7. und 8. Dezember 2012 Lehrerinnen und Lehrer zu Gast, um mehr darüber zu erfahren, wie es in dieser Welt der Ökonomie aussieht und wie man Wirtschaft in der Schule vermitteln kann. Dabei bot das beeindruckende Ambiente Platz genug für die über 100 Teilnehmer des Lehrerforums der BMWK-Initiative „Unternehmergeist in die Schulen“. Für die gab es kurz vor Weihnachten noch einmal jede Menge Hintergrundwissen, Praxiserfahrung und Training rund um das Thema „Unternehmergeist“.

Workshop bei Lehrerfortbildung

Workshop bei einer Lehrerfortbildung im Bundeswirtschaftsministerium

© BMWi

Wissen, Können, Wollen

Ideen und Visionen entwickeln und diese in die Tat umzusetzen: Das ist der Kern jedes unternehmerischen Denkens und Handelns, so Prof. Dr. Ewald Mittelstädt von der Fachhochschule Südwestfalen in Meschede. Auslöser für diesen Tatendrang: ein gewisses Wissen, ein gewisses Können und ein gewisses Wollen. Wobei diejenigen, so Prof. Mittelstädt, die wollen, sich durch bestimmte Eigenschaften auszeichnen: z. B. Kommunikationsfähigkeit, Selbstsicherheit, eine gewisse Risikobereitschaft. Der springende Punkt dabei: Diese Persönlichkeitseigenschaften sind nicht etwa angeboren und unveränderlich. Man kann sie vielmehr erwerben, trainieren und fördern. Beispielsweise in Unternehmergeist-Projekten.

Audio-Beitrag „Wissen, Können, Wollen“:

Wissen, Können, Wollen

Skript zum Audio-Beitrag „Wissen, Können, Wollen“ (PDF, 157 KB)

Knackpunkt: Engagement der Lehrerinnen und Lehrer

Ob Unternehmergeist-Projekte stattfinden oder nicht, hängt nicht zuletzt vom Wollen und Engagement der Lehrerinnen und Lehrer ab, die das Thema „Unternehmergeist“ zu ihrer Sache machen. Diese Erfahrung haben gleichermaßen Isolde Adling, Schulleiterin der Schule an der Malchower Aue, und Klaus Schäfer, Schulleiter der Luise-Henriette-Oberschule, gemacht. Einig waren sich beide darüber, dass die verfügbaren Entlastungsstunden für Lehrkräfte, die Schülerfirmen betreuen, den Aufwand bei weiten nicht wettmachen. Und dass Schulleitungen trotzdem oder gerade deswegen für bestmögliche „Begleitmusik“ für Unternehmergeist-Projekte sorgen sollten: beispielsweise durch Würdigung und Anerkennung des Engagements der betreuenden Lehrkräfte auf schulischen Veranstaltungen oder dadurch, Unternehmergeist-Projekt-Angeboten als „Alleinstellungsmerkmal“ der Schule deutlich herauszustellen.

Ich sehe was, was du nicht siehst

Welche Unternehmergeist-Themen beschäftigen Sie ganz besonders: Danach waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor der Fortbildung gefragt worden. Dies sind: Was ist für die schulinterne Kooperation im Rahmen von Unternehmergeistprojekten wichtig? Wie sehen schulexterne Kooperationen im Rahmen von Unternehmergeistprojekten aus? Wie kann man Unternehmergeistprojekte in den Unterricht einbinden? Was ist für die Gründung von Schülerfirmen von besonderer Bedeutung? Was ist für die Betreuung von Schülerfirmen wichtig? Wie kann man Benotung von Unternehmergeistprojekten durchführen? Was ist ein Businessplan? Erste Antworten auf diese Fragen lieferten kleine Gesprächsrunden, die mit Unterstützung des Moderators Frank Liffers zusammenfanden.

Geradeaus oder Achterbahn

Was genau ist Unternehmergeist? Auskunft darüber gaben Christian Schulz von der MyParfuem GmbH sowie Daniel Wiegand, Chef der www.hauptstadtreisen.com. Sie standen Rede und Antwort auf die Fragen einer Gruppe von Schülerinnen und Schülern der Louise-Henriette-Oberschule aus Berlin. Begleitet wurden diese von ihrem Lehrer Dieter Radde. Er hatte seine Pappenheimer auf diese Unternehmer-Befragung ausführlich vorbereitet: nicht zuletzt übrigens mithilfe einer Fragenliste für Unternehmer-Interviews, die in der GründerKlasse Nr. 3 „Praxiskontakte“ zu finden ist. Die Schüler waren im Nachhinein überrascht von den Herausforderungen an Unternehmer und die hohe Arbeitsbelastung. Abschließende Schülerfrage: Würden Sie Ihren Kindern empfehlen, sich selbständig zu machen? Wiegand: Ja. Und ich würde ihnen alles mitgeben, was ich dazugelernt habe. Schulz: Auch ja. Wenn sie in ihren Leben wirklich lieber eher Achterbahn als geradeaus fahren wollen.

Learning by doing

Schwerpunkt des Praxisvormittags am Samstagmorgen waren schließlich wie immer Workshops mit Einführungen und Trainings einiger Initiativen des Initiativkreises „Unternehmergeist in die Schulen“: business@school, Deutsche Kinder- und Jugendstiftung, Jugend gründet, JUNIOR, NFTE (Network For Teaching Entrepreneurship), SchulBanker sowie TheoPrax.

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